Unsere erste Ernte :-)

Am 20.07. hat Heinrich den Dinkel vom Acker geholt. Er hat dem Wetter nicht getraut und muss ihn jetzt leider vor der Aufbereitung in Brake noch etwas trocknen.

Der Hafer wurde auch schon vom Acker geholt. Er muss aber nicht getrocknet werden :-).

Der Roggen steht noch und wird hoffentlich diese Woche geerntet. Das Wetter erlaubte die Ernte leider noch nicht.

Impressionen vom Acker / Juni 2025

Auf dem für uns bestellten Land hat sich einiges getan. Im Mai wirkte das Getreide wie ein feines Gras in einem seeehr lückigen Rasen. Nun ist davon nichts mehr zu sehen. Vielleicht habt ihr in der trockenen Periode etwas um eure Ernte gebangt? Bislang scheint das unnötig zu sein. Der Regen kam rechtzeitig vor dem Ährenansatz und hat die Wasserreserven des Bodens wieder gut gefüllt. Sattes Grün soweit das Auge reicht!

Schön zu beobachten in dieser kleinteiligeren Bewirtschaftung sind die unterschiedlichen Wuchsformen der verschiedenen Arten. Der Hafer ist eher klein, vielleicht kniehoch und hat eine eher filigrane „Ähre“ die Rispe. Der direkt angrenzend wachsende Roggen ist mit etwa 1,70 m Höhe wirklich stattlich anzusehen. Noch vor dem Regen war von Zeit zu Zeit bei leichten Windstößen eine regelrechte Staubwolke über dem Roggen zu beobachten, die vom Wind verwehten Blütenpollen des Roggens. So sorgt er für die Bestäubung und damit auch für unsere Ernte.


Der Dinkel hat eine deutlich spätere Blüte von Juni bis Juli, wächst aber schön dicht und dunkelgrün.

In einer frühen Wachstumsphase ist Heinrich mit einer Walze über den Acker gefahren, um die noch jungen Halme zu brechen und die Bestockung anzuregen. Bestockung ist die Bezeichnung für eine Verzweigung des Getreides am Stängelgrund, bei der sich aus einem Haupttrieb mehrere Seitentriebe entwickeln. Das Getreide liegt nach dem Walzen erstmal flach auf dem Boden auf. Es richtet sich aber bald wieder auf und bildet erste Verdickungen am Halm, die „Knoten“. Durch dieses Verfahren erhält das Getreide eine starke Basis und erhöhte Standfestigkeit.

Alternativ hätte Heinrich sogenannte Wachstumsregler versprühen können. Bei dieser üblicherweise angewandten Methode werden chemische Mittel mit schönen Namen wie Chlormequat-Chlorid (CCC), Trinexapac (ehemals Modan) und Ethephon auf das wachsende Getreide gesprüht und damit ein verkürztes Halmwachstum bewirkt. Das kann 4-6 mal in einem Frühjahr erfolgen. Der Zweck ist hier jeweils der „Lagerbildung“ vorzubeugen. Wenn das Getreide durch volle Ähren und Regen schwer wird und der Wind die Halme abknickt, entstehen sogenannte Lager. In diesem Zustand kann es nicht gut trocknen und es ist möglich, dass es bereits wieder austreibt oder sich Pilze entwickeln. Zudem wird die Ernte erschwert und Heinrich müsste deutlich langsamer dreschen. Daher freuen wir uns, dass die Pflanzen durch das Walzen ohne Zufuhr von „Wachstumsreglern“ gestärkt wurden.


Der Raum zum Abholen des Getreides wird vorbereitet. Es hat sich schon einiges getan. Die bislang in dem Raum gelagerten Dinge haben einen neuen Platz gefunden. Der frei gewordene Platz wurde durch eine große Tür zweigeteilt. Im vorderen Bereich entsteht die Abholung, im hinteren Teil ein Lager für die Ernte. Ein Tisch und ein Regal wurden bereits gebaut.

Um später erfolgreich eine elektrische Mühle und eine Flockenquetsche, sowie eine Waage betreiben zu können, ist ein Stromanschluss in Arbeit. Der Elektriker hat aktuell leider noch andere Baustellen, daher zieht sich das gerade noch etwas… Wir sind zuversichtlich, alles wird zu gegebener Zeit einsatzbereit sein.

[Lieben Dank an Thiemo, der seinen Rundgang für uns in Wort und Bild festhält]

Impressionen vom Acker / März 2025

Heinrich hat eine „antike“ Rüttelegge vor seine Sähmaschine gespannt. Sie produziert für die Saat gute Feinerde, siebt aber die Kluten (Regionalbegriff für Erdbrocken) leider obenauf. Er mag die Kluten trotzdem ganz gerne, da das Getreide etwas geschützter liegt und sich hinter den Kluten verstecken kann. Zusätzlich ist der Boden besser vor Erosion und Wetterereignissen geschützt.

Auch ist einiges an Beikrautsamenpotential in den Kluten gebunden. Sobald sich das Getreide gut etabliert hat und wurzelt, werden die ersten Keimblätter der Beikräuter ihre Blättchen spitzen. Dann wird er mit einer Walze bei trockenem Wetter die gesamte Fläche walzen und so die erste Welle Beikräuter verschütten, dabei das Getreide zur Bestockung anregen und Feinerde produzieren. Diese wird später beim Striegeln benötigt um weitere Beikräuterwellen zu verschütten bis das Getreide konkurrenzstark ist, den Boden beschattet und weitere Beikräuter unterdrückt.

Die ersten Pflänzchen arbeiten sich empor.

Gut durchwurzelter Boden mit Knöllchenbakterien. Die kleinen weißen Punkte sind die Knöllchen.